Die Seiten im Internetz für Wissenwoller. Für Menschen, die trotz oder gerade wegen der bedrückenden Weltlage nicht länger wegschauen wollen oder können.
August 1914. Wenige Tage nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs drucken die Zeitungen des Kaiserreiches erschreckende Nachrichten. Die Russen sind an der östlichen Landesgrenze durchgebrochen und stehen nun auf deutschem Boden: in Ostpreußen. Erste Gerüchte von „brandschatzenden und vergewaltigenden“ Russen machen die Runde. Unter der Bevölkerung Ostpreußens bricht Panik aus. Die Menschen packen das Nötigste zusammen und flüchten vor den heranziehenden Russen. (Text: SWR)
2(5) Gashölle Ypern
„Gas, Gas!“ – Das ist der Schreckensruf in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges. Seit dem 22. April 1915, als die Deutschen im flandrischen Ypern erstmals Gas gegen den Feind einsetzen, ist die Chemiewaffe das Synonym für Angst, Grauen und Leid im Krieg. Über 90.000 Soldaten werden an allen Fronten des Ersten Weltkrieges durch Giftgas getötet, rund eine Million vergiftet. Viele Soldaten sterben noch an den Folgen der chemischen Waffe, als der Krieg längst vorbei ist. (Text: SWR)
3(5) Albtraum Verdun
Als General Erich von Falkenhayn am 21. Februar 1916 den Festungsgürtel von Verdun in Lothringen mit 550.000 Soldaten und 1225 Geschützen angreift, will er den Gegner, die französische Armee „ausbluten“. Der deutsche Oberbefehlshaber braucht nach mehr als einem Jahr Stellungskrieg dringend einen militärischen Erfolg. Die „Blutmühle“ Verdun wird zum Alptraum – für Deutsche und Franzosen. Erstmals zeigt sich hier der moderne Krieg mit all seinen schrecklichen neuen Errungenschaften: Trommelfeuer, Maschinengewehr, Flammenwerfer, Gasgranaten – die Soldaten in den Schützengräben auf beiden Seiten der Front erleben ein Inferno. Nicht wenige Soldaten tragen neben Verwundungen bleibende psychische Schäden davon. Der militärische Nutzen des Schlachtens, das Monate dauert, ist gleich null. Die Deutschen gewinnen anfangs ein paar Kilometer Gelände, am Ende des Jahres 1916 liegen sie beinahe wieder in den Ausgangsstellungen. „Alptraum Verdun“ erzählt die Geschichte dieser Schlacht an den Orten des Geschehens. Zeitzeugen erinnern an ein schreckliches Kapitel in der Geschichte der Modernisierung. (Quelle ARD)
4(5) Schlachtfeld Heimat
Der Erste Weltkrieg wird nicht nur an der Front geführt. Luftangriffe, Vertreibung, Blockade, Hunger: Die Heimat wird zum Schlachtfeld. Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Zivilbevölkerung total in einen Krieg einbezogen. Sie soll nicht nur Waffen produzieren, sondern auch der kämpfenden Truppe moralisch und finanziell den Rücken stärken. Der Film zeigt, welche Register gezogen werden, um die Heimat zum „Durchhalten“ zu bewegen. Eine ungeheure Propagandalawine kommt ins Rollen, wobei erfolgreich das neue Massenmedium Film eingesetzt wird. Viele Menschen sind zum ersten Mal im Kino. Die bewegten Bilder haben eine gewaltige Wirkung, der sich niemand entziehen kann. Noch lebende Zeitzeugen in Deutschland berichten von den ständigen Sammlungen, wie „Gold gab ich für Eisen“, aber auch von der großen Not in der Heimat, von Hunger, Steckrüben und Kopfläusen. Die Kinder von damals spielten und lernten ganz im Zeichen des Krieges. Bei Kriegsende 1918 sind allein in Deutschland weit über 700.000 Zivilisten gestorben – vor allem Frauen, Kinder, Kranke und alte Menschen. Nach vier Jahren totaler physischer und psychischer Überforderung und völliger Erschöpfung haben die meisten Menschen nur noch den Wunsch nach Frieden. (Quelle ARD)
5(5) Trauma Versailles
Der Versailler Friedensvertrag gibt den Deutschen die alleinige Schuld am Krieg, verpflichtet sie zu hohen Reparationszahlungen und entzieht ihnen große Gebiete im Osten. Damit ist der Traum von der deutschen Großmachtstellung in Europa beendet. Aus der Enttäuschung über die Niederlage wird Empörung und später eine breite Unterstützung für Rache und Revanche. In Freikorps sammeln sich enttäuschte Offiziere und Soldaten, um gegen diesen Frieden und die neue Regierung zu kämpfen. Straßenkämpfe, Putschversuche und politische Morde schaffen ein Klima, in dem die neue Republik nur schwer gedeihen kann. Es herrscht Krieg im Innern. Auch der Kampf mit Frankreich flammt wieder auf. Als Deutschland die geforderten Reparationsleistungen nicht bezahlen kann, marschieren französische Truppen ins Ruhrgebiet ein. Der passive Widerstand, ausgerufen von der Reichsregierung, bricht unter dem französischen Kriegsrecht zusammen. Erst nach dem Ende der Ruhrbesetzung beginnt eine friedliche Phase, eine Zeit des Ausgleichs zwischen Deutschland und Frankreich und eine gewisse innenpolitische Konsolidierung. Aber schon wenige Jahre später wird es wieder Krieg geben, und Hitler wird ihn als Revanche für den „Schmachfrieden“ von Versailles rechtfertigen. „Trauma Versailles“ erzählt die wechselhafte Geschichte der Jahre 1918–1923, vom Weg in die militärische Niederlage bis zum Ende der Ruhrbesetzung. Zeitzeugen erinnern sich an ihre Erlebnisse während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren.
(Quelle ARD)
Generale - Anatomie der Marneschlacht
Generale - Anatomie der Marneschlacht ist eine Fernsehproduktion des WDR aus dem Jahr 1977. Er behandelte, halb Spiel- und halb Dokumentarfilm, die Vorgeschichte und Verlauf der deutschen Niederlage an der Marne zu Beginn des Ersten Weltkrieges.Wikipedia
Die Schlacht an der Somme war eine der größten Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 1. Juli 1916 im Rahmen einer britisch-französischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen. Sie wurde am 18. November desselben Jahres abgebrochen, ohne eine militärische Entscheidung herbeigeführt zu haben. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten war sie die verlustreichste Schlacht der Westfront während des Ersten Weltkriegs, an Verlusten nahe jenen der Brussilow-Offensive der Ostfront.
Die Grauen des Ersten Weltkriegs noch vor Augen, lud US-Präsident Wilson 1919 die Mächtigen der Welt nach Paris ein. Der Plan: ein Völkerbund, der den Frieden sichert. Von Marcus M. Payk
Warum verlor Deutschland den Krieg wirklich? Wäre der Sieg möglich gewesen, hätte das Heer nur weitergekämpft? Major Paulus ist anderer Meinung. Von Major Paulus-Nürnberg
Tausende Diplomaten und Staatenlenker trafen sich 1919 an der Seine. Doch die wichtigsten Entscheidungen fielen im kleinen Kreis, dem Rat der Vier.Von Kersten Knipp
Vor 100 Jahren wurde in Deutschland die Republik ausgerufen. Es ist zusammen mit dem Mauerfall ein Tag zum Feiern - allen Katastrophen zum Trotz, die auch auf diesen 9. November fallen. Kommentar von Heribert Prantl
Mit der Novemberrevolution entsteht vor 100 Jahren Deutschlands erste Demokratie. Der Bundespräsident nennt sie einen Aufbruch in die Moderne. Seine Bundestagsrede im Wortlaut.
Am 9. November erreicht die Freiheitsbewegung Berlin. Den protestierenden Arbeitern und Soldaten haben die alten Gewalten nichts entgegenzusetzen. Doch für die neue Regierung
Q. meint: Feiern wir endlich die Partei, die wie keine andere für Demokratie und Meinungsfreiheit steht bis auf den heutigen Tag wie keine andere. Es hat schon einen tiefen Grund, dass die Parteien, die damals die Demokratie offen oder verdeckt bekämpft haben, sich heute anders nennen. Vor allem diejenigen, die am 24. März 1933 die Demokratie endgültig beerdigt haben. Das sind die wahren Verräter am deutschen Volk und das nicht zum ersten Mal in der deutschen Geschichte. Dass diejenigen ein Ende der SPD als "Volkspartei" herbeisehnen, liegt auf der Hand. Hoffentlich kriegt das die SPD-Basis mal auf die Reihe.
Am 11. November 1918 schwiegen endlich die Waffen. Vorbei war der Weltkrieg nicht: Millionen Verstümmelte kämpften ein Leben lang mit den Folgen. Sie hatten im Gemetzel ihr Ich eingebüßt. Von Katja Iken
Am 3. März 1918 endet der Erste Weltkrieg an der Ostfront offiziell. Zuvor verhandeln in Brest-Litowsk zwei skurril unterschiedliche Delegationen. Von Barbara Galaktionow/mit Bildern von SZ Photo
Die deutsche Ostexpansion im Ersten Weltkrieg sehen manche Historiker als Ouvertüre für die nationalsozialistische Vernichtungspolitik. Was spricht für eine Kontinuität, was dagegen?
Vor 100 Jahren präsentierte US-Präsident Woodrow Wilson ein 14-Punkte-Programm zum Weltfrieden. Er galt als Idealist - und scheiterte. Was war das Problem? Von René Schlott
Im Ersten Weltkrieg machen bizarrste Propagandamärchen die Runde. Doch so absurd die erlogenen Nachrichten auch sind – die Menschen glauben sie blind und bereitwillig.
Vor 100 Jahren endet im Ersten Weltkrieg der Versuch, die antike Metropole zu rekonstruieren. Es ist das Projekt eines Forschers, dem der orientbegeisterte Kaiser vor Aufregung an den Westenknöpfen zupft. Von Lukas Meyer-Blankenburg
Der Konservative unterzeichnete am 1918 den Waffenstillstand zwischen den Westmächten und Deutschland - darum ermordeten ihn später Rechtsradikale. Wer war Matthias Erzberger?
Vor 100 Jahren dringen im deutschen Reichstag demokratisch gesinnte Politiker ohne Erfolg auf Frieden. Später wickeln die Parlamentarier auf andere Weise den Krieg ab - und das Kaiserreich gleich mit.
Lenin will Russland befreien: Von der Herrschaft des Zaren und der Macht des Kapitals. Er legt den Grundstein für die Sowjetunion – aber mehr Freiheit bringt er nicht.
Was ist dran an der Abenteurer-Saga über Lawrence von Arabien? Wie der britische Archäologe vor 100 Jahren eine Beduinen-Truppe gegen das Osmanische Reich anführte.
1917, ein paradoxes Jahr. Europas Mächte sind ausgelaugt, die Fronten erstarrt. Doch der Kriegseintritt der USA und die Revolution in Russland entfachen eine Dynamik, die das 19. Jahrhundert hinwegfegen wird.
Wie konnte die radikale Rechte nach dem Ersten Weltkrieg so schnell aufsteigen? Historiker Robert Gerwarth über faschistische Bewegungen und die Unterschiede zu heutigen Rechtspopulisten in Europa und den USA. Ein Interview von Uwe Klußmann und Dietmar Pieper
In vielen Ländern Europas kommt es nach 1918 zu Gewaltexzessen, bei denen Millionen Menschen ums Leben kommen. Historiker Robert Gerwarth über destabilisierte Verliererstaaten, Tabubrüche und Konflikte, die bis heute nachwirken.
Vor 100 Jahren starb Franz Joseph I. von Österreich. Doch was war das für ein Mann? Historiker Manfried Rauchensteiner über einen kauzigen Kaiser, der den Ersten Weltkrieg auslöste - und sich jeden Tag spätestens um 3.30 Uhr wecken ließ.
Der britische Historiker Ian Kershaw analysiert die blutigen Jahrzehnte zwischen 1914 und 1949. Dabei wird deutlich, wie gerade das Deutsche Reich Europas Höllensturz mutwillig herbeiführte.
300 Tage, 300.000 Tote: Die Schlacht um Verdun 1916 war ein beispielloses Gemetzel. Hier schildern Zeitzeugen die Apokalypse des Stellungskriegs. Seltene Filmaufnahmen dokumentieren das Grauen.
Mann gegen Mann in der "Knochenmühle": Das Grauen von Verdun ist unvorstellbar. Historiker Gerd Krumeich erklärt, was gerade diese Schlacht zum Inbegriff des sinnlosen Gemetzels macht - und was sie uns lehrt. Ein Interview von Katja Iken
Hohe Reparationen, Demilitarisierung, Gebietsabtretungen: Die Historikerin Margaret MacMillan erklärt, warum die Friedensordnung von 1919 besser war als ihr Ruf.
Die Tschechen Josef und František Dus starben vor 100 Jahren an der Ostfront - der eine für Österreich, der andere auf russischer Seite. Was bleibt sind Briefe, Fotos und eine tragische Geschichte.
"Ich bin im Auftrag eines Höheren berufen", erklärt Kaiser Wilhelm II. Er fühlt sich von Gott eingesetzt, liebt die Inszenierung: 1913 schreitet er feierlich in Begleitung seiner sechs Söhne und samt Hofstaat vom Berliner Stadtschloss zum Zeughaus, weiht mit großem Pomp einige Fahnen. "Nichts geschah in Stille", resümiert Schriftsteller Ludwig Thoma. "Selbst das Einfachste vollzog sich in bengalischer Beleuchtung."
Doch schon im folgenden Jahr hat der letzte deutsche "Über-König" nichts mehr zu sagen: Militärs übernehmen die Macht. Seine Liebe zum Prunk teilt das deutsche Bürgertum bis heute: Der Mythos von der guten alten Kaiserzeit lebt.
Peter Schamonis Film über Kaiser Wilhelm II. ist eine Sensation. Man sitzt 95 Minuten lang ungläubig staunend davor. Begriffe beleben sich mit Anschauung, historische Interpretationen füllen sich mit Fleisch und Blut. Diese anderthalb Stunden bestehen zu annähernd neunzig Prozent aus Originalmaterial, bewegten Bildern aus der Zeit von der letzten Jahrhundertwende bis in den Zweiten Weltkrieg. Namentlich die Aufnahmen aus den Jahren vor 1914 sind weithin unbekannt. Solche filmischen Veröffentlichungen sollten Schule machen. Auch zeigt sich, dass der Kinofilm mit seinem längeren Atem und seinem großen Format ganz andere Eindrücke herzustellen vermag als die historischen Fernsehserien mit ihrem Kleinklein aus Filmschnipseln, nachgestellten Szenen und Zeugenaussagen....mehr
Der 28. Juni gilt in Serbien als Nationaltrauertag. Es ist der Tag, an dem die serbische Armee 1389 auf dem Amselfeld von den Türken geschlagen wurde. Für die Serben war es deshalb eine Provokation, als Erzherzog Franz Ferdinand genau an diesem Tag das vor kurzem von Österreich-Ungarn annektierte Bosnien und seine Hauptstadt Sarajevo besuchen wollte, um einem Manöver der K. u K.-Truppen beizuwohnen. So wurde für diesen Tag ein Attentat geplant, bei dem der Erzherzog und seine Frau mit zwei Pistolenschüssen getötet wurden. Gerade waren sie im Rathaus, winken aus ihrer Kutsche fröhlich in die Menge. Plötzlich Schüsse - ein junger Mann feuert zweimal. Der Thronfolger und seine Frau sind sofort tot. In diesem Moment ahnt niemand, dass der 17-jährige Schüler mit dem Attentat den Ersten Weltkrieg entfacht. Er tat es für die Unabhängigkeit Bosniens von der Donau-Monarchie. Das brodelnde Völkergemisch auf dem Balkan ist auch am Ende des Jahrhunderts wieder Europas größter Krisenherd.
Die Schlacht von Tannenberg" begründet einen Helden- und Siegermythos, aber sie ist auch der Auftakt für einen mehrjährigen Krieg im Osten, der erst durch den Friedensschluss von Brest-Litowsk beendet wird. Die Doku rekonstruiert die Realität an der Ostfront jenseits aller Mythen, beleuchtet das Schicksal von Frontsoldaten, Kriegsgefangenen und Flüchtlingen als Resultat eines grausamen Krieges im Osten.
Die Sendung thematisiert die Ereignisse an der Westfront um Weihnachten 1914.
Am Heiligabend 1914 erklangen gut hörbar Weihnachtslieder aus den Gräben der Deutschen und Kerzenlichter wurden sichtbar. Was die Alliierten zunächst für eine List hielten, entpuppte sich als der Beginn eines einvernehmlichen Waffenstillstands entlang der Westfront. Im Verlaufe der folgenden Tage trafen sich Soldaten beider Seiten friedlich im Niemandsland zwischen den Fronten, teilten Essensrationen, redeten und spielten sogar Fußball miteinander. Der Waffenstillstand dauerte bis zum Januar 1915, bevor beide Seiten die Fortsetzung der Kampfhandlungen befahlen und das zweite Kriegsjahr durch Gaseinsatz und Brutalität alle Freundschaft vergessen ließ.
Einen weiteren Waffenstillstand gab es nie: Auf die Niederlegung der Waffen an Weihnachten stand fortan die Todesstrafe. Anhand von Augenzeugen-, Zeitungs- und offiziellen Kriegsberichten sowie originalem Bildmaterial rekonstruiert die Sendung die unglaublichen Ereignisse, lässt Nachkommen der Beteiligten zu Wort kommen und besucht Originalschauplätze.
Seit dem 22.04.1915, als die Deutschen im flandrischen Ypern erstmals Gas gegen denFeind einsetzen, ist die Chemie-Waffe das Synonym für Angst, Grauen und Leid im Krieg. Über 90.000 Soldaten werden an allen Fronten des Ersten Weltkriegs durch das Giftgas getötet, rund eine Million vegiftet. "Gashölle Ypern" erzählt die Geschichte des ersten Gasangriffes, wie es dazu kommen konnte und welche unheilvolle Rolle Wissenschaft und Industrie im Chemie-Krieg spielten.
"Ich sage euch Lebewohl, meine lieben Eltern", schreibt Soldat Otto Heinebach. Es ist der 20. Februar 1916. Der Berliner Student weiß genau, was ihm bevorsteht: "Wenn ich falle, tragt es bitte mit Fassung. In Gedanken lösche ich meine Lebenslampe am Vorabend dieser furchtbaren Schlacht. Vergesst mich nicht." Am nächsten Tag bricht der Sturm auf Verdun los - Otto Heinebach stirbt in den ersten Morgenstunden im Feuerhagel.
Verdun, dieser Name ist noch heute der Inbegriff für das Grauen des 1. Weltkriegs. Die Bilanz der Kämpfe, die sich über mehr als ein halbes Jahr hunziehen: 750.000 Tote und Verwundete. "Alptraum Verdun" erzählt die Geschichte dieser Schlacht an den Orten des Geschehens und nit umfangreichem Archivmaterial. Zeitzeugen erinnern an ein schreckliches Kapitel in der Geschichte der Modernisierung. In Deutschland für Generationen ein Trauma, in Frankreich noch heute ein Mythos.
"Fast fünf Monate, von Juli bis November 1916, tobte die Schlacht an der Somme, einem Fluss in Nordfrankreich. Sie war die verlustreichste und blutigste Schlacht, die während des Ersten Weltkriegs geschlagen wurde. Mehr als eine Million deutscher, britischer und französischer Soldaten ließen in diesem Gemetzel ihr Leben. Das Doku-Drama von Detlef Siebert erzählt von den blutigen Kämpfen aus der Perspektive der Gegner, auf beiden Seiten der Front. Im Zentrum stehen dabei Anfang und Ende der Schlacht. Waren zunächst die Deutschen überlegen, als die britischen Generäle krasse Fehler begingen, die Zehntausenden ihrer Soldaten das Leben kosteten, so wendete sich später das Blatt für Briten und Franzosen durch eine flexible Kampftaktik und nicht zuletzt durch den Einsatz der ersten Panzer. Diese Schlacht wird auch als ein Wendepunkt in der neueren Militärgeschichte gesehen. Sie ist in Großbritannien das herausragende Symbol für den Ersten Weltkrieg. In Deutschland ist Verdun zwar der bekannteste Name einer Schlacht des Ersten Weltkriegs, aber die Ereignisse an der Somme waren von ebenso großer und schrecklicher Bedeutung für Deutsche, Briten und Franzosen. Das ist auch ein Grund dafür, die Ereignisse mittels einer aufwendigen Dramatisierung darzustellen. Große Teile der Somme-Schlacht werden mit Hilfe von Spielszenen wiedergegeben, die sich durch hohe Qualität und Authentizität auszeichnen. Die dargestellten Abläufe, die taktischen Überlegungen der Offiziere und die Vorstöße der einfachen Soldaten beruhen auf historisch verbürgten Vorgängen, auf Kriegstagebüchern und Briefen von Soldaten und Offizieren. Das Doku-Drama entstand als Koproduktion von BBC und NDR mit ARTE.
Petersburg, 25. Oktober 1917: Im Kabinettszimmer des Winterpalais dinieren die Minister der Regierung Kerenski. Zur gleichen Zeit stehen aufrührerische Bolschewiki am nahen Newa-Ufer. Sie überraschen die Minister beim Nachtisch: "Sie alle sind verhaftet", erklärt der Anführer der Truppe. Und Revolutionsführer Wladimir Iljitsch Lenin verkündet: "Die Geschichte verzeiht uns nie, wenn wir jetzt nicht die Macht ergreifen."
Der Sturm auf das Winterpalais - ein revolutionärer Spaziergang. Lenin wurde der erste kommunistische Führer dieses Jahrhunderts. Obwohl die sozialistische Welt untergegangen ist, glauben einige "Betonköpfe" noch immer an sie - so in China und Nordkorea.
Die Autoren gehen der These nach, dass das Deutsche Reich die Oktoberrevolutionäre in Russland finanziell unterstützt habe. So sollte das russische Zarenreich geschwächt oder gar gestürzt werden - aus machtpolitischen Erwägungen. 'Der bolschewistische Sieg in der russischen Oktoberrevolution von 1917 ist von Anfang an und über die ersten komplizierten Jahre hinweg auch die Folge einer einzigartigen, historisch beispiellosen Verschwörung zwischen den Bolschewiki unter Lenins Führung und den Deutschen.' Dieser kühnen Behauptung geht der Film von Jochen Trauptmann und Gerhard Schiesser nach. Die Recherchen der Autoren ergaben: Millionenbeträge in Mark und Rubel flossen aus den Kassen des Deutschen Kaiserreichs in die Finanzierung der russischen Revolutionäre. Die Deutschen spekulierten auf die Schwächung des Russischen Reiches und einen Separatfrieden. Lenin, in ihren Augen zunächst eine geeignete Marionette, sollte den Kredit auf spezifische Weise zurückzahlen. Als Aufhänger für die Darstellung der Ereignisse dient eine diplomatische Mission, die der Special Representative des USA-Präsidenten Woodrow Wilson, Edgar Sisson, Anfang 1918 an der amerikanischen Botschaft in Sowjetrussland durchführte. Sisson gelangte dabei in den Besitz von Geheimpapieren, die für ihn bedeuteten: Der deutsche Generalstab hat die russische Oktoberrevolution mitgeplant, die deutsche Reichsbank hat Lenins und Trotzkis Revolution gegen das Zarenregime vor- und durchfinanziert. Ein Roulettespiel mit nicht geringem Risiko, bei extrem hohen Rendite-Erwartungen. Das Ganze ist nichts Geringeres als der Versuch des deutschen Generalstabes, die zaristische Armee und damit die Ostfront durch die Unterstützung Lenins und der Bolschewiki von innen und außen aufzulösen und dem deutschen Kapital den Weg in die unendlichen russischen Weiten freizumachen.Der Diplomat floh mit den Dokumenten spektakulär über Skandinavien in die USA und erhoffte sich Ruhm und Ehre. Die Papiere erwiesen sich jedoch als Fälschung, was Sisson bis an sein Lebensende nicht wahrhaben wollte. Doch, so die Autoren, das für ihn wirklich Tragische ist, dass seine falschen Dokumente inhaltlich im großen und ganzen doch die historische Wahrheit sagen.
Der 1. Weltkrieg wird nicht nur an der Front geführt. Luftangriffe, Vertreibung, Blockade, Hunger: die Heimat wird zum Schlachtfeld. Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Zivilbevölkerung total in einen Krieg einbezogen. Der Film von Anne Roeskohl zeigt anhand weitgehend unbekannter Archivfilme, welche Register gezogen werden, um die Heimat zum "Durchhalten" zu bewegen. Im Mittelpunkt der Filmdokumentation stehen drei Biographien.
"Trauma Versailles" erzählt die wechselhafte Geschichte der Jahre 1918-1923, vom Weg in die militärische Niederlage bis zum Ende der Ruhrbesetzung. zeitzeugen erinnern und Experten schildern die Zeit aus Sicht der politischen und militärischen Protagonisten in beiden Ländern. Mit Hilfe von historischem Archivmaterial und Neudrehs an den Orginalschauplätzen zeichnet der Film ein plastisches Bild der dramatischen Ereignisse am Ende des Ersten Weltkriegs.
9. November 1918: "Schamloser Verrat", tobt Deutschlands Kaiser Wilhelm II. im belgischen Spa. Die Nachricht über das Ende seiner Herrschaft ereilt ihn im deutschen Hauptquartier hinter der Front. "Die Monarchie ist zusammengebrochen. Es lebe die Republik!", ruft der SPD-Abgeordnete Philipp Scheidemann wenig später vom Berliner Reichstag herab. Der Umsturz entstand aus der Niederlage: Im August war das deutsche Heer geschlagen, der Erste Weltkrieg verloren.
Es ist der Anfang der deutschen Demokratie - doch ihr stehen schwere Zeiten bevor: Reparationszahlungen an die Sieger, Hyperinflation, aber auch Umsturzversuche von rechts und von links. Wirklich begeistern kann sich kaum jemand für diese erste deutsche Republik: "Weimar" gilt im Rückblick als "Demokratie ohne Demokraten".
Die Dolchstoßlegende (auch: Dolchstoßlüge) war eine von führenden Vertretern der deutschen Obersten Heeresleitung (OHL) initiierte Verschwörungstheorie, die die Schuld an der militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg vor allem auf die Sozialdemokratie abwälzen sollte. Sie besagte, das deutsche Heer sei im Weltkrieg „im Felde unbesiegt“ geblieben und habe erst durch oppositionelle „vaterlandslose“ Zivilisten aus der Heimat einen „Dolchstoß von hinten“ erhalten. Antisemiten verknüpften „innere“ und „äußere Reichsfeinde“ dabei zusätzlich mit der Chimäre vom „internationalen Judentum“.
28. Juni 1919: Im Versailler Prunkschloss drängeln sich Regierungschefs. "Führen Sie die Deutschen herein!" Den Worten des "Tigers" folgt unheimliche Stille. Georges Clemenceau, Frankreichs Ministerpräsident, hat wirklich etwas Raubtierhaftes. Da erscheinen sie - die Deutschen. "Die waren todblass", so ein US-Diplomat, "erschienen nicht wie brutale Militaristen." Kaum jemand kennt Außenminister Müller und Kolonialminister Bell. Sie unterschreiben bedingungslos den Friedensvertrag. Dann folgen Vertreter der 27 Staaten, gegen die das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg führte. Der Vertrag von Versailles wird Sinnbild für ein nationales Trauma: Deutschland hatte alles verloren.
20 Jahre später beginnt Deutschland den fürchterlichsten aller Kriege überhaupt - den Zweiten Weltkrieg. Hitler schöpfte einen Großteil seiner Macht aus dem verletzten Stolz der Deutschen.
Herbst 1918: Deutschland hat den Ersten Weltkrieg verloren. Der Frieden muss geschlossen werden, doch zu welchem Preis? Die Revolution bricht aus und der Kampf um die Macht beginnt.
"Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in solche Fesseln legt" ruft Ministerpräsident Philipp Scheidemann empört. Mai 1919: Deutschland hat den Krieg verloren, seinen Kaiser gestürzt und die Alliierten stehen einmarschbereit am Rhein. Die "Schmachparagraphen" des Friedensvertrages, die dem deutschen Reich u. a. sämtliche Kriegsschuld, zahlreiche Gebietsabtritte und beispiellose Reparationszahlungen aufbürden, spalten die politischen und militärischen Lager. Die Streitfrage: Angebot annehmen oder kämpfend untergehen? Mit der schließlich am 28. Juni 1919 im Spiegelsaal von Versailles unter den Vertrag gesetzten Unterschrift wird das monatelange Tauziehen beendet. War die Unterzeichnung des Friedensvertrages ein Fehler? Eines zumindest wird im Rückblick deutlich: Der "Gewaltfrieden" von Versailles und dessen Instrumentalisierung trugen bereits den Keim des noch viel grausameren 2. Weltkriegs in sich.
180 Minuten Film, 40 Hauptrollen und 260 Seiten Drehbuch bringen den Zuschauer zurück in die dramatischen Jahre 1918 und 1919.
Basierend auf Originaldokumenten, in der Tradition von "Hitler vor Gericht" und "Der Staat ist für den Menschen da", erzählt Regisseur Bernd Fischerauer in dem zweiteiligen die bewegende Zeit nach dem 1. Weltkrieg zwischen Waffenstillstandsabkommen und Friedensvertrag.