Die Seiten im Internetz für Wissenwoller. Für Menschen, die trotz oder gerade wegen der bedrückenden Weltlage nicht länger wegschauen wollen oder können.
Seit 2008 produzierte BR-alpha eine 10-teilige Reihe von Dokumentarspielen, die sich mit der deutschen Geschichte zwischen der Reichsgründung und dem Entstehen einer demokratischen Verfassung nach dem Zweiten Weltkrieg befassen.
(1) Die Reichsgründung
Dokumentarspielfilm
Wir schreiben das Jahr 1862. Ein vereintes Deutschland, wie wir es heute kennen, existiert nicht. Stattdessen rivalisieren Preußen und Österreich um die Vorherrschaft im "Deutschen Bund", der lose aus zahlreichen Königreichen und Fürstentümern besteht.
Als Ende September 1862 der Junker Otto von Bismarck (Torsten Münchow) zum preußischen Ministerpräsident ernannt wird, ist damit aus heutiger Sicht der Grundstein gelegt für die weitere Entwicklung, in der Deutschland geeint und innerhalb weniger Jahrzehnte zur stärksten Wirtschaftsmacht des Kontinents wachsen wird.
"Die Reichsgründung" schildert die Jahre 1862 bis 1871, in denen Bismarck vom preußischen Ministerpräsidenten zum Reichskanzler des Deutschen Reiches aufsteigt. Nach weniger als zehn Jahren und drei Kriegen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich eint der zielstrebige und brillante, aber auch kompromisslose und manipulative Politiker mit "Eisen und Blut" Deutschland zum ersten Mal in der Geschichte als Nationalstaat ....mehr. (Quelle: ARD-alpha)
Zur Vertiefung der Handlung: Die Deutschen - Staffel 1 - 8(10) Robert Blum und die Revolution
Einer der maßgebenden Wortführer der Frankfurter Paulskirchenversammlung war Robert Blum. Geradezu prototypisch stehen sein Werdegang und sein Wirken für das revolutionäre Ringen um mehr Demokratie.
Nach der "Reichsgründung" schildert "Die nervöse Großmacht" die Jahre 1871 bis 1890, also die gesamte Zeit von Bismarcks Reichskanzlerschaft bis zu seiner durch Kaiser Wilhelm II. (Florian Fischer) erzwungenen Abdankung ... mehr. (Quelle: ARD-alpha)
Zur Vertiefung der Handlung: Die Deutschen - Staffel 2 - 7(10) Karl Marx und der Klassenkampf - Vordenker des Kommunismus
"Ich bin kein Marxist.", kokettierte Karl Marx, der mit seinem Werk wie kein Deutscher seit Luther den Lauf der Weltgeschichte beeinflusste. Sehen Sie hier die 7. Folge von "Die Deutschen".
(3) Europas letzter Sommer
Dokumentarspielfilm
Am 28. Juni 1914 wird in Sarajewo der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ermordet. Das Dokudrama "Europas letzter Sommer" schildert die dramatischen fünf Wochen zwischen dem Attentat und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. mehr...(ARD-alpha)
Vom Reich zur Republik (5) Gewaltfrieden (1) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versaille
Herbst 1918: Deutschland hat den Ersten Weltkrieg verloren. Der Frieden muss geschlossen werden, doch zu welchem Preis? Bernd Fischerauer inszensiert die bewegende Zeit nach Originaldokumenten als zweiteiliges Dokumentarspiel.
Das auf Originaldokumenten - zum Beispiel Tagebüchern und Protokollen - basierende, zweiteilige Dokumentarspiel spannt einen weiten Bogen: Er reicht vom Waffenstillstandsabkommen und dem Kieler Matrosenaufstand im November 1918 über die Ermordung der Marxisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar 1919 bis hin zur Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrags im Juni desselben Jahres, der in Deutschland von vielen als ein von den Siegermächten oktroyierter "Diktatfrieden" quittiert wurde.
Zur Vertiefung der Handlung:
Die Dolchstoßlegende
Die Dolchstoßlegende (auch Dolchstoßlüge) war eine von der deutschen Obersten Heeresleitung (OHL) in die Welt gesetzte Verschwörungstheorie, die die Schuld an der von ihr verantworteten militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg vor allem auf die Sozialdemokratie und andere demokratische Politiker abwälzen sollte. Sie besagte, das deutsche Heer sei im Weltkrieg „im Felde unbesiegt“ geblieben und habe erst durch oppositionelle „vaterlandslose“ Zivilisten aus der Heimat einen „Dolchstoß von hinten“ erhalten. Antisemiten verknüpften „innere“ und „äußere Reichsfeinde“ dabei zusätzlich mit dem Trugbild vom „internationalen Judentum“.
Rosa Luxemburg und die Freiheit - Radikale Kämpferin
Seit ihrer Jugend war Rosa Luxemburg davon überzeugt, dass sich die Welt verändern muss. Ihren Traum von einer sozialistischen Revolution wollte sie verwirklichen, zunächst in der SPD, später in der von ihr mitgegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands. Doch die Revolution scheiterte. Am 9. November 1918 brach in Deutschland tatsächlich eine Revolution aus - doch sie endete letztlich mit der Verabschiedung der neuen Weimarer Verfassung.
Geschichte Mitteldeutschlands - Karl Liebknecht – Der Märtyrer der Revolution
Karl Liebknecht gehört, neben Rosa Luxemburg, zu den herausragenden Akteuren der Revolution von 1918/19. Tausende hatten ihm am 9. November 1918 zugejubelt, als er vom Balkon des Berliner Hohenzollern-Schlosses die „freie sozialistische Republik“ ausrief. Da war der geborene Leipziger der große Held, der das Schicksal der Deutschen in seinen Händen hielt – wenigstens für einen Moment. Die Menschen liebten ihn, den einzigen deutschen Politiker, der den Krieg von Beginn an verurteilt hatte und dafür sogar im Zuchthaus saß. Er war das strahlende Symbol der Revolution, die den verhassten Kaiser hinweggefegte. Sechs Tage später starb er, allein, ermordet von seinen Feinden.
Vom Reich zur Republik (5) Gewaltfrieden (2) - Die Legende vom Dolchstoß und der Vertrag von Versaille
(6) Die Konterrevolution - Der Kapp-Lüttwitz-Putsch
Das Dokumentarspiel schließt direkt an die Produktion "Gewaltfrieden - Die Legende vom Dolchstoß und der Frieden von Versailles" an und rekonstruiert die Umstände, die zum ersten, zunächst erfolgreichen Staatsstreich gegen die Weimarer Republik geführt haben.
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch vom März 1920 ist ein weitgehend vergessenes Kapitel deutscher Geschichte. Zu Unrecht. Denn der Versuch, die erste deutsche Demokratie schon eineinhalb Jahre nach ihrer Entstehung wieder zu ersticken, scheiterte am demokratischen Bewusstsein ihrer Bürger.
(7) Hitler vor Gericht
Am 1. April 1924 wurde der vorbestrafte, nationalsozialistische Propagandist Adolf Hitler wegen Hochverrats zufünf Jahren "Festungshaft“ (Ehrenhaft) verurteilt. Ein Fehlurteil, das vor dem Hintergrund des weiteren Verlaufs derGeschichte eine dramatische Tragweite bekam.
Basierend auf Tagebucheinträgen, Polizeiberichten und den Protokollen der 24 Prozesstage erzählt der Regisseur Bernd Fischerauer in szenisch-dramatisierter Form die authentische Geschichte dieses historisch so folgenreichen Rechtsbruches.
Das Dokumentarspiel beginnt beim versuchten Staatsstreich am Abend des 8. November 1923 im Münchner Bürgerbräukeller und endet mit Adolf Hitlers Freilassung im Dezember 1924.
Zur Vertiefung der Handlung ein Dokumentarspiel aus dem Jahr 1971: Der Hitler-Ludendorff-Prozess
Szenen aus einem Hochverratsprozess in einer Republik ohne Republikaner.
(8) Der Weg zur Macht
"Der Weg zur Macht" umfasst die Zeitspanne von Mai 1929 bis zum Sommer 1932, die ersten Wahlerfolge der NSDAP infolge der Wirtschaftskrise bis zum Aufstieg der NSDAP zur Massenpartei und damit den Weg Adolf Hitlers an die Spitze der Regierung des Deutschen Reichs.
Im Oktober 1929 bricht die New Yorker Börse zusammen. Die darauf folgende Weltwirtschaftskrise trifft Deutschland so hart wie kaum ein anderes Land. Angesichts von Massenarbeitslosigkeit und Armut schwindet in der Bevölkerung auch der Glaube an die Demokratie. Immer mehr Gehö
Nationalistische wie kommunistische Parteien verzeichnen starken Zulauf. Agitatoren wie Joseph Goebbels von den Nationalsozialisten und Ernst Thälmann von den Kommunisten erreichen dank der neuen Massenmedien von ihren Rednerpulten aus Millionen, während die Jugend im Land sich nach Orientierung sehnt. Mit den Reichstagswahlen 1930 werden die Nationalsozialisten zweitstärkste Partei im Land. Nach nur zwanzig Jahren scheint das Ende der Weimarer Republik besiegelt …
Zur Vertiefung der Handlung ein Dokumentarspiel aus dem Jahr 1966
Der schwarze Freitag
Im Jahr 1929 begann mit dem sogenannten „Schwarzen Freitag“, die Weltwirtschaftskrise. Die Aktienkurse an den Börsen fielen ins Bodenlose. Und zunächst waren es die Börsenmakler, die ihre Arbeit verloren. Doch bald darauf rollte eine Entlassungswelle durch die Handelsunternehmen und Fabriken der Welt. So mussten die tätigen Arbeiter und Angestellten zusehen, wie ihre Arbeitsplätze verloren gingen. Insbesondere in Deutschland fühlten sich viele Menschen vom Staat im Stich gelassen und begannen, sich für politisch radikale Ideen zu begeistern.
(9) Die Machtergreifung
Deutschland im Jahr 1932. Die Folgen des Zusammenbruchs der Weltwirtschaft lasten schwer auf der Weimarer Republik: Massenarbeitslosigkeit, Armut, Dauerregierungskrise. Nutznießer der instabilen Demokratie sind radikale Gruppen von links und rechts, die mit ihren autoritären Programmen milieuübergreifend beträchtliche Wahlerfolge feiern. Es kommt zu erbitterten Machtkämpfen, auch innerhalb der Parteien. Vor allem einer kann von diesem Zustand profitieren: Adolf Hitler.
(10) Der Staat ist für den Menschen da - Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee
(frei nach Originaldokumenten)
Sie waren die Väter der Verfassung: Am 10. August 1948 trafen sich auf Herrenchiemsee mehr als 30 Politker und Staatsrechtler, um einen Verfassungsentwurf auszuarbeiten. Bernd Fischerauer hat den Verfassungskonvent von Herrenchiemsee in einem Dokumentarspiel verfilmt.
Der Anspruch der Alliierten, deutsche Interessen, parteipolitische Vorstellungen und persönliche Erlebnisse - das alles musste 1948 beim "Verfassungskonvent" von Herrenchiemsee unter einen Hut gebracht werden. Bernd Fischerauer und Klaus Gietinger schrieben ihr Drehbuch zu dem Dokumentarspiel "Der Staat ist für den Menschen da" frei nach Originalprotokollen von damals.
Zur vorläufigen Abrundung
Geheimnisse der Weimarer Republik 1(3) 1918 – 1923 Schwierige Geburt
Die Weimarer Republik gilt als ein Aufbruch in die Moderne, der daran scheiterte, dass zu viele Gegner die Uhr wieder in die Vergangenheit zurückstellen wollten. Noch war das Bedürfnis in Deutschland nicht ausgebildet genug, das politische Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Was diese Phase zwischen 1918 und 1933 an turbulenten Entwicklungen bereithielt, das zeichnet in ZDFinfo die neue dreiteilige Doku-Reihe "Geheimnisse der Weimarer Republik" nach – von der "schwierigen Geburt", über den "schönen Schein" bis zum "Weg in den Abgrund".
1918 wurde die erste deutsche Demokratie gegründet – die Weimarer Republik. Unter schwierigen Vorzeichen machte sie ihre ersten Schritte, taumelnd wie ein Kleinkind. Wie ein roter Faden zog sich ein unheilvolles Prinzip durch die Weimarer Republik: drei Schritte vor, zwei zurück. Auf Fortschritt folgte immer wieder ein Rückschritt.
Während nach dem Ende des Ersten Weltkriegs noch um das richtige Herrschaftssystem gerungen wurde, ging bereits der Streit los: Wer war schuld am verlorenen Krieg? Hatte die Oberste Heeresleitung unter den Generälen Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff die Verantwortung oder die neue SPD-geführte Regierung unter Friedrich Ebert? Es begann ein Kampf um die Deutungshoheit mit allen Mitteln: Es wurde von Anfang an verschleiert und gelogen, zudem wurden Verschwörungstheorien mit drastischen Folgen verbreitet.
Geheimnisse der Weimarer Republik 2(3) 1924 – 1929 Schöner Schein
Von 1924 bis 1929 konnte die Weimarer Republik noch einmal Luft holen. Die Einführung der Rentenmark vertrieb das Gespenst der Inflation. Die Reparationen wurden im Dawes-Plan gemindert.
Die Wirtschaft florierte und die Politik war bei allen Anfeindungen der Republikgegner relativ stabil. Reichspräsident Friedrich Ebert hielt im Berliner Lustgarten eine Rede vor Ehrenformationen der Reichswehr und warb für Toleranz.
1925 kehrte Deutschland auf die internationale Bühne zurück. Außenminister Stresemann verhandelte in Locarno. In den Verträgen von Locarno schrieben Deutschland und die Alliierten die durch den Versailler Vertrag neu gezogenen Grenzen fest. 1926 wurde Deutschland in den Völkerbund aufgenommen. Gustav Stresemann und der französische Außenminister Aristide Briand erhielten im gleichen Jahr den Friedensnobelpreis.
Geheimnisse der Weimarer Republik 3(3) 1929 – 1933 Der Weg in den Abgrund
Die Phase der relativen Stabilität endete 1929 jäh mit dem Crash an der New Yorker Börse, der sich zur Weltwirtschaftskrise ausweitete.
Amerikanische Kredite wurden zurückgerufen. Es kam zum Bankencrash. Schlangen aufgeregter Menschen sammelten sich vor den Banken und forderten die Auszahlung ihrer Ersparnisse. Die Wirtschaft brach zusammen, die Arbeitslosigkeit stieg. Die Straßen wimmelten von Menschen, die Arbeit suchten.
Man könnte sagen, dass die Extremisten die Republik so lange sturmreif schossen, bis auch die Mehrheit der Deutschen für ein autoritäres Durchgreifen war und mehrheitlich die NSDAP und andere extremistische Parteien wählte.